11.07.2022
Auch im Gesundheitsbereich bringen clevere Technik-Entwicklerinnen und Entwickler uns voran. Ein Beispiel: Hatice Ceren Ates von der Uni Freiburg wurde jetzt für ihre Entwicklung eines ganz besonderen Biosensors ausgezeichnet.
Die Gefahr, dass irgendwann nicht mehr genügend Antibiotika zur Verfügung stehen, um uns vor bestimmten Krankheiten zu schützen, wächst. Die Antibiotikaresistenzen nehmen zu und könnten zukünftig ein gefährliches Ausmaß annehmen.
Genau hier setzte Hatice Ceren Ates vom FIT Freiburger Zentrum für interaktive Werkstoffe und bioinspirierte Technologien und Institut für Mikrosystemtechnik (IMTEK) mit ihrer aktuellen Entwicklung an. Für Ihre Idee und die entsprechende Umsetzung wurde sie im Juni 2022 mit dem (mit 5.000 Euro dotierten) Klee-Preis ausgezeichnet.
In der derzeitigen klinischen Praxis sind Behandler:innen immer bestrebt, die Medikamentenkonzentration im Blut des Patienten in einem bestimmten Rahmen zu halten. So möchten man sicherstellen, dass diese optimal wirken.
Dies ist allerdings eine herausfordernde Aufgabe, denn der „richtige“ Bereich ist nicht nur von individuellen Faktoren abhängig. Es ist auch schwierig, den Medikamentenspiegel in der Praxis kontinuierlich und exakt zu messen.
"Um die dafür regelmäßig nötigen Messungen kostengünstig und schnell durchführen zu können, habe ich einen elektrochemischen Multiplex-Biosensor zur zeitlichen Überwachung von Antibiotika entwickelt, der gleichzeitig mit verschiedenen Körperflüssigkeiten arbeiten kann – beispielsweise mit Blut-, Plasma-, Urin-, Speichel- oder Atemgasproben", erklärt Doktorandin Ates. "In der Studie zeigen wir, dass sich mit dem Sensor die Antibiotika-Konzentration sogar in der Atemluft von Säugetieren messen lässt und diese mit dem Antibiotikaspiegel in deren Blut korreliert. Das war bislang noch nicht möglich."
Darüber hinaus basiert der hier entwickelte Test auf einem Penicillin-bindenden Protein. Es ist ein natürliches Rezeptorprotein, das resistente Bakterien nutzen, um die sie bedrohenden Antibiotika zu erkennen und zu eliminieren. "Indem wir diese Proteine zu unserem Vorteil einsetzen, schlagen wir die Bakterien mit ihren eigenen Waffen", sagt die Entwicklerin in einem Gespräch mit dem VDE, dem Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik e.V.
Mit dem Klee Preis zeichnet die Familie Klee eine engagierte junge
Doktorandin aus. Hatice Ceren Ates wurde in Ankara geboren. Nach ihrem
Bachelorabschluss im Fach Chemieingenieurwesen an der Middle East Technical
University (METU) setzte Sie Ihr Studium fort und erreichte ihren
Masterabschluss in Mikro- und Nanotechnologie mit Auszeichnung.
Seit dem Jahr 2019 ist Hatice Ceren Ates Doktorandin an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
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